Aber wenn er sie nicht mehr beschützt, dann ist das nicht mehr mein Romantasy!
Nur weil wir keine übergriffigen Redflags mehr schreiben, bedeutet das nicht, dass unsere Book-Boyfriends nicht sexy, übermächtig oder morally grey sind.
Und natürlich können sie auch ihre Libido und ihre alles verzehrende Sehnsucht behalten.
Sie können unsere Protas sogar beschützen. Aber eben so, dass sie nicht ständig reingrätschen, sie retten und ihnen alles abnehmen – einschließlich der Wut, die ja zentrales Thema in Female Rage ist.
Die Stichwörter lauten: Charakterentwicklung und Support.
Charakterentwicklung bedeutet nämlich nicht nur, dass wir den Lesenden nach und nach immer mehr die Tiefen einer Figur verraten. Es darf auch eine buchstäbliche Entwicklung, eine Veränderung eintreten.
Während deine wütende Protagonistin innerhalb des unterdrückenden Systems mehr und mehr den Mut fasst, sich zur Wehr zu setzen, kann ihr Love Interest mehr und mehr erkennen, dass er nicht immer der harte Macker sein muss. Einfach, weil sie es selbst im Griff hat.
Anstatt ihn overprotective zu schreiben, schreib ihn supportive.
In Projekt Dunkelträgerin lasse ich den Ketzerjäger beispielsweise hinter der besommersprossten Heilerin aufräumen, nachdem sie gewütet hat. Und er hält ihr lästige Typen vom Hals, die sich ihr in den Weg stellen.
Und ja, vielleicht gibt es auch eine kleine Szene, wo er dann doch mal der kriegerische Beschützer sein darf, der seine Süße einfach nur beschützt.
Die Mischung machts. Die Entwicklung machts. Nicht nur Protagonistin, sondern auch ihr Love Interest dürfen über sich hinaus wachsen, an sich selbst ganz neue Facetten entdecken und miteinander und aneinander wachsen.
Ist das trotzdem hot? Aber hallo!
Wie ist dein Take?