
Hi, ich bin Susanna. Ich schreibe wütende Frauen, die nicht nerven und gebe dir Schreibtipps, wie du das auch kannst.
Warum? Weil weibliche Wut in unserer Gesellschaft noch immer als etwas abnormes, unschickliches und Ungehöriges gilt.
Weibliche Wut wird noch immer pathologisiert. Weibliche Eloquenz als bitchy und bossy geframed, während Männer mit der gleichen Attitüde einfach nur als kompetent und durchsetzungsstark wahrgenommen werden.
Das ist erstmal ein strukturelles Problem, ganz klar.
Und leider ist das Problem damit noch lange nicht gelöst.
Das Ding ist: Weiblichkeit gilt als weich, fürsorglich, caring und grundsätzlich sogar als inkompetent. Durch Erziehung und Konditionierung wiederholen Frauen Sprach- und Verhaltensmuster, die diese Weichheit und Inkompetenz in der Wahrnehmung noch verstärken. Dadurch geht eine Schere auf, sobald sie in Film und Literatur (und ja, auch im echten Leben) wütend werden, die weiblichen Hauptfiguren wirken nervig, drüber und nicht ernst zu nehmen.
Dabei haben wir alle mehr als genug Grund, wütend zu sein. Nicht nur, weil wir in patriarchalen Strukturen leben, die uns systematisch benachteiligen (Stichworte sind hier Gender-Pay-Gap und Rente), sondern weil wir stark heruntergebrochen Beutetiere sind, mit denen man(n) machen kann, was man will. Siehe beispielsweise Statistiken zu Femiziden, Verurteilungen nach Vergewaltigungen oder die institutionelle Gewalt gegen Mütter, die tagtäglich an Familiengerichten praktiziert wird, weil sich niemand an die Istanbulkonvention halten will.
Wie können wir das ändern?
Indem wir wütender werden. Indem wir weibliche Wut normalisieren. Indem wir endlich erkennen, dass wir verdammtnochmal ein Recht auf diese Wut haben und wir dieser Wut auch Ausdruck verleihen dürfen.
Deshalb brauchen wir mehr Female Rage Literatur. Fach- und Sachliteratur, aber auch Belletristik. Wir brauchen Female Rage Horror, Female Rage Romantasy, Female Rage Slice of Life, Female Rage Fantasy.
Wir brauchen Female Rage Romane mit Happy End und heilsamer Romance am Ende. Und wir brauchen Female Rage Romane, die tragisch enden, uns emotional zerstören und uns tagelang kein Buch mehr aufklappen wollen lassen.
Wir brauchen mehr. Und wir brauchen dich. Als Leser:in, aber auch als Autor:in für Female Rage Geschichten.
Weil mit jeder Geschichte, die wir schreiben und mit jeder Geschichte, die wir lesen, die Idee, dass wir wirklich wütend werden dürfen, immer tiefere Wurzeln schlägt.
Im Blog findest du konkrete Schreibtipps und Übungen, aber auch ganz viel Wissenswertes rund um weibliche Wut in Geschichte und Literatur, Lesetipps und natürlich auch Updates zu meinen eigenen Projekten und Veröffentlichungen.